Anmerkung :
Der englischsprechende Raum übersetzt ihren Namen zu Litvyak,
während die deutsche Sprache Litwak schreibt.
Wie man sehr schön sehen kann, besteht ihr Nachname aus
6 Buchstaben. Der vorletzte Buchstabe, also das gespiegelte R
wird wie Jammer ausgesprochen.
Das B wird wie Wasser ausgesprochen.
Original müßte ihr Name wie Litwjak klingen ..

Note :
English name translation = Litvyak
German name translation = Litwjak

Lilja, so ihr Spitzname,
wurde am 18. August 1921 in Moskau geboren.
Ihr Vater war Eisenbahner und Ihre Mutter Kauffrau.
Wie wohl viele Russen ihrer Zeit litt auch sie unter
der stalinistischen Säuberung.
Im Jahre 1937 wurde ihr Vater als "Volksfeind" verhaftet
und später hingerichtet.
Eigentlich eine Tatsache die sie in ihrem weiteren Werdegang
stark behindert haben müßte !
1940 vollendete sie die Mittelschule, sowie ihre Flugausbildung am Zentralen Aeroklub „W.P. Tschkalow“ in Moskau.
(Waleri Pawlowitsch Tschkalow, bekannter sowjetischer Flieger).
Schon im Alter von Fünfzehn Jahren absolvierte sie ihren ersten Alleinflug.

Nach Verlassen der Schule nahm sie an einer geologischen Expedition teil, kehrte aber nach kurzer Zeit zu ihrer Liebe „dem Himmel“ zurück.
Nach Auffrischung ihrer fliegerischen Kenntnisse, an der Cherson  Flug-Akademie,(Tschetschschnewa S.20 auf die Fliegerschule der Gesellschaft zur Förderung der Verteidigung in Cherson) qualifizierte sie sich als Flugausbilder und erhielt eine Stelle als Fluglehrer am Moskauer Aeroklub.

Als der große „Vaterländische Krieg“ (Man verzeihe mir den Patriotismus) ausbrach, boten viele Pilotinnen der Sowjetunion  ihre Dienste an. Anfänglich wurden sie zurückgewiesen, aber im Zuge früher militärischer Niederlagen, konnte Marina Raskowa, Stalin dazu bewegen ihr die Erlaubnis zum Aufstellen dreier Flugregimenter, bestehend nur aus Frauen, zu geben.   

Quelle/ Source : Soviet Woman Pilots

Lidja Litwjak

*

Lilja, so her nickname, was born on 18 August 1921 in Moscow. Her father was a railroadman and her mother worked as a clerk in a shop.
Like many Russians at this time she also suffered from the "Stalin cleaning".
In the year 1937 her father was arrested and executed
as a " public enemy ".
Actually a fact that should disturbed her further career/development!

1940 she completed the middle school, as well as the flight school Aero Klub " W.p. Tschkalow " in Moscow.
(Waleri Pawlowitsch Tschkalow, well-known Soviet pilot).
Already at the age of fifteen years she completed her
first solo flight.

After leaving the school she participated in a geological expedition, returned after a short time to her love " the sky ".
After revitalization her aeronautical knowledge, at the Cherson flight academy, she qualified as a flight teacher and kept a place as a flight instructor at the Muscovite aero club.
As the large " patriotic war " started (one forgave me the Patriotismus), many female pilots offered their services.
First they were rejected, but later after some lost battles,
Marina Raskowa get the permission from Stalin for setting up three flight regiments, consisting only of women.

Laut Befehl des Oberbefehlshabers der Luftstreitkräfte,
General A. A. Nowikow wurden innerhalb kürzester Zeit
drei Regimenter aufgestellt:
das 586. Jagdflieger-,
das 587. Bomber-,
und das 588 Nachtbomber-regiment.
Die Nummern der Regimenter existierten bereits,
doch bis Februar 1942 lediglich auf dem Papier. (Tschetschschnewa S.42) 

Lidja war eine der Frauen die angenommen wurden. 
Ihre militärische Laufbahn begann mit der Ausbildung in Engels
am 15. Oktober 1941.
(Engels ist tatsächlich der Name einer Stadt.Gelegen an der Wolga etwa 200 Km nordöstlich von Stalingrad gegenüber Saratow) 

Ihr Mechaniker erinnert sich, dass am Anfang ihrer Ausbildung, im  Oktober 1941, gerade als die Frauen ihre Uniformen erhielten, Lilja den Pelz ihrer Fliegerstiefel beschnitt um  sich daraus einen Pelzkragen für die Uniform zu gestalten. Am nächste Tag wurde sie auf Anordnung der Raskova unter Arrest genommen, solange bis der Pelz seinen Platz an den Stiefeln wieder erhalten hatte.

Laut ihrem Mechaniker, flog sie mit einer Postkarte gelber Rosen auf der linken Seite ihres Instrumentenbrettes.
Sie zog rote Rosen vor, aber in Kriegszeiten, musste man sich mit dem begnügen, was zu bekommen war.
Zusätzlich , malte sie die berühmte weiße Lilie
(nicht eine Rose) auf ihre Yak.

Von Januar bis zum August 1942, wurde sie mit dem 586 Frauenjagdregiment in Saratow zur Luftverteidigung stationiert.  

von links nach rechts / l.t.r.:
Litwjak, Budanowa und  Kuznetsowa 

Am 10. September 1942 wurde sie mit drei weiteren talentierten Jagdfliegerinnen (Beljaewa, Budanowa und Kuznetsowa)zum  437 Jagdfliegerregiment, welches über Stalingrad eingesetzt war, versetzt.
Am 13. September, während ihres zweiten Einsatzes mit ihrer neuen Einheit, wurde ihr Schwarm, unter Führung von
Major S. Danilow, in ein Luftgefecht mit überlegenem
Gegner verwickelt. In dem folgenden Luftkampf, nutzten die Russen ihre überlegene Manövrierfähigkeit und konnten sich gegenüber den Deutschen in Schussposition bringen.
Lilja erzielte mit einer Ju 88 ihren ersten Luftsieg.
Im weiteren Verlauf konnte sie noch eine Bf 109,
die sich hinter Raja Beljaewa gesetzt hatte, bezwingen. 

Am Ende des Jahres hatte sie 20 Luftkämpfe bestanden
und 4 individuelle Luftsiege erzielt.

*

According to instruction of the chief of the russian air forces, general A. A. Nowikow, three regiments were setup within shortest time:
the 586. Flighter pilot -, 587. Bomber- and 588. night Bomber regiment.
The numbers of the regiments existed already,
but until February 1942 only on the paper.

Lidja was one of the selected women, her military career began with her flight training
in Engels , 15 October 1941.
(Engels is realy the name of a city.
Been located at the Volga northeast from Stalingrad opposite from Saratow)

Her mechanic remembers, that at the beginning of her training in October 1941, as the female pilots received their uniforms, Lilja cut the fur off her boots to make a collar for her uniform.
The next day, she was arrested under order of the Raskova,
until the fur was put back on her boots again.

According to her mechanic, she flew with a yellow rose postcard
on the left side of her plane's dash.
She prefered red roses, but during war, one has to take what's available. Additionally, she painted that famous white lilly (not a rose), on her Yak

During January until August 1942 she was stationed with the 586th Women Fighter Squadron in Saratow for air defense.

On Sept. 10th, 1942 she was transfered, amongst three other talented
female Fighterpilots (Beljaewa, Budanowa and Kuznetsowa)
to the 437th Fighterwing, which fought over Stalingrad.
On Sept. 13th on her second sorty with her new squadron, her flight,
lead by Major S. Danilow, was engaged in a dogfight with a superior enemy. During this fight, the Russians used their better manouverbility and were able to achieve firing position to attack the Germans.

Lilja shot down a Ju-88, her first aerial victory.
Furthermore, she was able to defeat a Bf-109,
which managed to get behind her.

At the end of the year, she fought in 20 dogfights and shot down 4 enemy planes herself.

Kurze Zeit später wurde sie zum 296 Jagdfliegerregiment versetzt.

Abschuß einer Ju 88 sowie die Beteiligung an einem Luftsieg über eine Fw 190 am 11.02.1943.

Erste Auszeichnung am 17. Februar 1943 mit dem Rotbannerorden.

Beförderung zum Mladshii Leutnant am 19. Februar.
(einen Dienstgrad den es bei uns nicht gibt –
müsste jedoch dem Unterleutnant der NVA entsprechen)
(Laut Tomas Polak ist die Beförderung im Mai 1943 erfolgt,
kurz nachdem sie aus dem Lazarett entlassen wurde.
Hierbei kann es sich um die Überreichung der Beförderungsurkunde gehandelt haben ?). 

Am 1. März flog Lilja  Katschmarek für den Regimentskommandeur, Oberstleutnant Baranow.
Die zweite Rotte bildeten Aleksej Salomatin, und ihre Freundin Katja Budanowa.     

 Katja Budanowa und Lidja Litwjak

Ihr Auftrag lautete „Luftdeckung für Sowjetische Bodentruppen“ zu fliegen. Sie fingen einen Verband FW-190 bei einem Tiefangriff ab und Lilja errang 1 Luftsieg.

Die anderen Focke entledigten sich ihrer Bomben im Notwurf und nahmen reisaus.

Am 22. März fing ihr Flug eine Formation  Ju-88 ab, die von Bf 109 begleitet wurden.
Lilja schoß  einen Bomber ab, wurde aber durch deutsche Jäger gestellt,  verwundet und zur Notlandung gezwungen.

Erst im Mai kehrte sie aus dem Lazarett zurück und nahm den Flugdienst bei ihrer Einheit wieder auf.
Inzwischen war die Einheit mit der Bezeichnung,
73 Gardejägerregiment ausgezeichnet worden.

Lidja Litwjak flog am 1. August 1943 Begleitschutz für Sturmowiks die von einem Einsatz zurückkehrten,
als sie von einer Messerschmitt überrascht und abgeschossen wurde.
Es scheint das sie noch eine Bruchlandung hingelegt hat,
aber im Führersitz ihres Jagdflugzeuges verstarb.
(Nach einer russischen Quelle wird berichtet das sie im Luftkampf einen Kopfschuß erhalten hat.)
Einige Quellen schreiben das sie unter ihrem Flugzeugwrack begraben wurde.

Da die Trümmer später weggenommen wurden, konnte ihre Grabstätte bis 1989 nicht lokalisiert werden.
(Laut einer russischen Quelle wurde sie von den Einwohnern einer kleinen Ortschaft, der Name des Ortes ist mir leider entfallen, geborgen und in einem weiter entfernten Massengrab beigesetzt.
In diesem Zusammenhang wurde von einer blonden jungen Frau mit einem Kopftreffer berichtet).

Dies würde auch glaubhaft erklären warum sich das Gerücht einer Gefangennahme hartnäckig hielt.

*

Shortly thereafter she was transfered to the 296th Fighterwing.

Downing a Ju-88 as well as involvment in shooting down a Fw-190 on February 11th, 1943.

First Medal on February 17th, 1943 (Redbanner Medal)

Promotion to Mladshii lieutenant on February 19th (According to Tomas Polak, she was promoted shortly after being released from Hospital)

On March 1st, she flew for the Squadron Commander, First lieutenant Baranow. The second wing was Aleksej Salomatin and her friend Katja Budanowa.

Her Mission was to fly CAS (Close Air Support) for Russian ground troops. She intercepted a squadron of low flying Fw-190s and shot down one of them.
The other 190s dumped their ordnance and retreated.

On March 22nd, her flight intercepted a formation of Ju-88s, which was escorted by Bf-109s. Lilja downed one bomber, but was engaged, wounded and forced to land.

She was released from Hospital in May and returned to her squadron. The squadron was renamed to 73rd Guard Fighter Regiment.

Lidja Litwak flew escort for Sturmoviks that returned from a mission on August 1st, 1943, when she was jumped by Messerschmitts and was shot down. It seems that she was able to do a belly landing, but died in the cockpit of her fighter plane. (One Russian source claims that she received a shot to the head during the dogfight, others say that she was burried under her plane wreckage).

Since the wreckage was removed, her gravesite couldn't be located until 1989, which would explain the rumors of her being captured.

(According to a Russian source, her body was recovered from villagers and burried in a nearby mass-grave; at the same time, reports surfaced talking about a young blond women with a head-wound.)